Montag, 15. November 2010

The Expendables

The Expendables. USA 2010. R.: Sylvester Stallone.

„The Boys are back in town“ heißt es während des Abspanns von Sylvester Stallones neuem Actionkracher The Expendables. Der Actionhaudegen der 80er- und 90er-Jahre hat viele seiner ehemaligen Weggefährten vor der Kamera versammelt. Dolph Lundgren, Bruce Willis, Mickey Rourke, sogar Arnold Schwarzenegger gibt ein kurzes Stelldichein. Zur Seite gestellt werden ihnen Kollegen aus der nächsten Generation von Krawallmachern, etwa Jason Statham und Jet Lee. Das lässt Erinnerungen aufkommen, als die Helden des Actionkinos noch reichlich muskelbepackte Kampfmaschinen waren, die in meist herrlich trashigen Abenteuern eine ganze Armee im Alleingang niedermähten. Und so ähnlich machen es auch die „Expendables“ im neuen Film.

Die sind nämlich eine Söldnertruppe mit dem Auftrag, den Diktator eines karibischen Inselstaates zu eliminieren. Wie sich jedoch herausstellt hat ein abtrünniger CIA-Agent die Finger mit im Spiel, was die Sache für die Expendables umso gefährlicher macht. Recht viel mehr hat die Handlung nicht zu bieten, denn schon bald schlagen und schießen sich die Söldner den Weg frei. Nebenhandlungen wie die um die Freundin von Lee (Statham) und deren Ex verkommen rein zur Rechtfertigung für eine weitere Schlägerei. Aber mehr konnte man doch eigentlich auch nicht erwarten. Auf was es ankommt sind die Actionszenen, und die haben einiges zu bieten. Ob zu Luft oder zu Wasser, mit Messern, schwerem Geschütz oder mit bloßen Händen kämpft sich die Truppe durch ihr Abenteuer und geht dabei alles andere als zimperlich vor. Da werden Knochen gebrochen und Körperteile abgeschossen. Die teils sehr hektischen Schnitte und die wackelige Handkamera verwirren jedoch teilweise zu sehr und nerven auf die Dauer. Zum Schluss darf dann genretypisch alles in die Luft gesprengt werden was explodieren kann. Ein deutlicher Höhepunkt lässt sich unter all dem Krawall allerdings nicht ausmachen.

In den Kampfpausen gibt sich der Film teils ironisch und selbstreflexiv, reüssiert über den Actionfilm der 80er-Jahre. V.a. das Gespräch zwischen Willis, Stallone und Schwarzenegger steckt voller Anspielungen auf die Karrieren der drei. Etwas mehr von dieser Sorte wäre allerdings wünschenswert gewesen. Rourkes Charakter, sozusagen der geistige Vater der Expendables, sorgt für den einzigen „tiefgründigen“ Moment des Films, wenn er über das Wesen der Söldner philosophiert.

Trotz all der Mängel, die der Film ganz offensichtlich hat, ist es dennoch angenehm seit langem wieder einen Actionfilm mit echten, testosterongetriebenen Kerlen zu sehen und nicht mit irgendwelchen computergenerierten Superhelden. Es wird mit echtem Stahl gearbeitet, echte Stunts gemacht und echt geschwitzt. Und es wird einmal nicht die Erde oder gar das Ganze Universum gerettet, sondern nur eine winzige Insel. Das waren noch Männer damals in den 80ern…

Fazit: Teils selbstreflexiver Actionkracher nach dem Muster der Actionfilme der 80er, der außer expliziten Kämpfen und viel Krach wenig zu bieten hat.
Wertung: 5 / 10

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